2019
Mödlareuth
Der Weißenstädter See ist ein 48 Hektar großer Stausee westlich von Weißenstadt in der Einsattelung zwischen Schneeberg und Waldstein im Fichtelgebirge. Der See ist als eutropher, ungeschichteter Flachsee mit einer maximalen Tiefe von 3,5 m einzustufen. Er dient als Freizeitsee, Hochwasserrückhaltebecken, Vogelschutzgebiet und Trinkwassergewinnungsanlage. Die Fischzucht besitzt im Gegensatz zu den zahlreichen Fischteichen im Weißenstädter Becken keine große Bedeutung, da der Wasserstand im Herbst abgesenkt wird.
Der Große Waldstein (877 m ü. NHN) ist die höchste Erhebung des Waldsteinzuges im nördlichen Fichtelgebirgs-Hufeisen. Bekannt ist er vor allem durch seine Felsen in Wollsackverwitterung, seine Schlossruinen und den einzigen erhaltenen Bärenfang der Region. Am Südwesthang bildet der Zellerfels (772 m) eine dieser typischen Felsformationen. Unweit davon entspringt die Sächsische Saale und fließt in nördlicher Richtung vorbei an Zell im Fichtelgebirge.
Mödlareuth ist ein Dorf mit 40 Einwohnern, das zu einem Teil im Bundesland Bayern (Landkreis Hof mit 16 Einwohnern) und zum anderen Teil im Bundesland Thüringen (Saale-Orla-Kreis mit 24 Einwohnern) liegt. 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. Hier gehts zur lesenswerten Homepage
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Ebensfeld
Der Lindenkranz um die St.-Veit-Kapelle auf dem Ansberg ist der älteste geschlossene Lindenkranz Europas.
Der Ansberg, im Volksmund auch Veitsberg genannt, ist der Ebensfelder Hausberg. Mit ca. 460 m ist er zwar etwas niedriger als sein berühmter Nachbar, der Staffelberg (539 m), aber er ist ebenso attraktiv. Schon aus der Ferne sieht man die St.-Veit-Kapelle, umrahmt von Europas ältesten geschlossenem Lindenkranz. Der Name Ansberg geht auf das Geschlecht der Ansberger zurück, das mit einem Gazwin de Ansperc 1087 erstmals erwähnt wird.
Der Aufstieg ist auch für nicht geübte Wanderer gut zu erklimmen. Vom Wanderparkplatz Dittersbrunn aus geht es knapp 1 km leicht bergauf. Eine Panoramatafel beschreibt die verschiedenen Ausblicke. Bei schönem Wetter sieht man die Altenburg in Bamberg und die Veste Coburg am Horizont. Picknickbänke laden zur Rast ein.
Quelle: Markt Ebensfeld
Quelle: Markt Ebensfeld
Heiligenstadt
Als 1802 im Zuge der Säkularisation die Landesherrschaft der Mainzer Erzbischöfe über das Eichsfeld endete, wurde Heiligenstadt, das auch im Kurrheinischen Reichskreis lag, als Teil des Mediatfürstentums Eichsfeld preußisch. Danach gehörte die Stadt 1807 bis 1813 zum Königreich Westphalen und war Sitz der Präfektur des Harz-Departements. Infolge des Wiener Kongresses wurde die Stadt 1815 erneut preußisch und gehörte als Kreisstadt des Landkreises Heiligenstadt zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen.
1929 wurde das Kneippbad errichtet. Bis 1933 fand der Nationalsozialismus im fast geschlossen katholischen Milieu Heiligenstadts kaum Anhänger. Selbst nach der „Machtergreifung“ erhielt die NSDAP bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 nur 19 % der Stimmen (gegenüber 66 % für das Zentrum), eines ihrer schlechtesten Ergebnisse reichsweit. Am 9. November 1938 wurde die Synagoge geschändet. Eine Gedenktafel an dem bis 2011 als Wohnhaus genutzten Gebäude erinnerte daran. Am 7. September 2011 wurde die ehemalige Synagoge abgerissen, um einem Einkaufszentrum Platz zu machen.
Am 5. April 1945 erfolgte ein US-amerikanischer Jagdbomberangriff mit fünf zivilen Todesopfern und Gebäudeschäden. Am 9. April wurde Heiligenstadt kampflos übergeben.[12] In der Stadt lagen 3000 deutsche Verwundete in acht Lazaretten. Der jetzige Ortsteil Günterode wurde ebenfalls am 9. April 1945 besetzt. Vorausgegangen war Artillerie-Beschuss mit Schäden an Wohnhäusern und Kirche.
Den Beschlüssen der Konferenz von Jalta gemäß zogen die US-Truppen am 1./2. Juli 1945 aus Heiligenstadt ab; an ihrer Stelle rückte die Rote Armee ein. Heiligenstadt wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone.
Im nach wie vor stark katholisch geprägten Milieu Heiligenstadts fand zu DDR-Zeiten die SED zunächst kaum Anhänger.[15] In der Absicht, Heiligenstadt wie das Eichsfeld insgesamt zu „proletarisieren“, sah der Eichsfeldplan den Zuzug von Menschen aus anderen Teilen der DDR im Zuge der Industrialisierung vor. Der VEB Nortak Tabakfabriken Nordhausen errichtete und unterhielt das Betriebs-Ferienlager „Alte Burg“ für die Kinder seiner Betriebsangehörigen.
Im Oktober 1989 begannen in Heiligenstadt Demonstrationen im Rahmen der Friedlichen Revolution in der DDR. 1994 wurde Heiligenstadt zur Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld (hervorgegangen aus der Fusion der Kreise Heiligenstadt und Worbis).
Heilbad
Auch wenn bereits 1929 der Titel Kneippbad verliehen wurde und 1950 die Umbenennung zu „Heilbad Heiligenstadt“ erfolgte, hieß die Stadt während der DDR-Zeit verwaltungsamtlich nur Heiligenstadt. Die für ein solches Heilbad übliche Voranstellung des Titels Bad vor dem offiziellen Ortsnamen unterblieb. Noch 1990 lautete die Bezeichnung im offiziellen Stempel der Stadtverwaltung auf „Rat der Stadt Heiligenstadt“.
Dadurch aber, dass die offizielle postalische Bezeichnung der Stadt Heilbad Heiligenstadt lautete oder auch z. B. Postkartenverlage oder die Kreissparkasse den Titel Heilbad nutzten, verfügte die Stadt in der Zeit von 1950 bis 1990 über die Besonderheit von drei verschiedenen Städtenamen: Heiligenstadt ohne jeden Zusatz, mit vorangestelltem Heilbad oder mit nachfolgendem (Eichsf.).
1990 begann die Stadtverwaltung und voran ihr Bürgermeister damit, den Kurbetrieb auszubauen. Der Bad-Status gewann an Bedeutung. Zudem kamen durch die Wiedervereinigung nun auch mehrere Orte mit dem Namen Heiligenstadt in den Blick, die Verwechslungen ermöglichten. Ein Unterscheidungsmerkmal wurde benötigt.
Zunächst wurde der Stadt der offizielle Status eines Kurortes mangels vorhandener Einrichtungen versagt. Gegen diesen Bescheid legte die Stadt Widerspruch ein. Sie nutzte die Zeit der Bearbeitung und den relativ rechtlosen Raum kurz nach der Wiedervereinigung und schuf Tatsachen. So wurden Bäderabteilungen und Ähnliches gebaut und vor allem der Titel Heilbad offiziell in den Ortsnamen integriert. Als eineinhalb Jahre später eine Ortsbegehung stattfand, wurde ein Ort präsentiert, der Heilbad Heiligenstadt hieß und ein Kurort war. Die Zulassung wurde erteilt.
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Hohenstein
Am östlichen Berghang von Schloss Hohenstein (Landkreis Coburg) in Richtung des Dorfes Stöppach ragen verstreut einige Sandsteinformationen hervor. Die Schlossinhaber Imhof ließen im 19. Jahrhundert einen Teil der Felsen bearbeiten. So entstanden Treppenaufgänge, Grotten, Steinbänke, Reliefs und sogar zwei auf die Felsen gesetzte Holzhütten. Das Ensemble erhielt dadurch die Staffagen eines Landschaftsgartens. Der heute vorwiegend junge Waldbestand lässt den Schluss zu, dass das Gelände früher deutlich offener war und weite Ausblicke in die Landschaft ermöglichte. Zwischen den durch beschilderte Wege verbundenen Felsen befinden sich auch einige aus Sandstein gehauene Ruhebänke. Über die Entstehung der Felsen ist eine Sage überliefert.
Die Querkelfelsen erkundet man vom ausgeschilderten schmalen Weg unmittelbar südlich der Reithalle vorbei am Alten Steinbruch. Seit 2011 weisen Rundwegschilder den Weg. Standortschilder mit den Namen der Felsen befinden sich an den jeweiligen Formationen
Der Sage nach lebten und arbeiteten auf dem Berg Hohenstein mehr als fünf Dutzend Zwerge, in Franken Querkel genannt[8]. Sie bauten im Berg eifrig das vorhandene Gold und Silber ab. Auch halfen sie den Bauern im nahegelegenen Dorf Stöppach beim winterlichen Dreschen und brachten dann und wann Golddukaten mit oder schenkten den Kindern glitzernde Steinchen. Dafür erhielten sie von den Bauersfrauen Brot und Geräuchertes zur Vesper. Auch halfen sie armen Leuten bei der Ernte und machten sich in den Ställen nützlich. So kehrte bald im Dorf der Wohlstand ein. Aber einmal hatte eine Bauersfrau vergessen, den Querkeln das Abendbrot zu richten und als sie nach getaner Arbeit in der Küche nicht den gewohnten Vesperschmaus vorfanden, öffneten sie die Vorratstruhe, um sich ihren Teil zu holen. Dabei erwischte sie der recht geizige und habgierige Bauer und prügelte mit dem Ochsenziemer auf sie ein, da er glaubte, sie hätten sich mehr genommen als ihnen zustand. In ihrer Not sprangen die Männlein heulend durch Tür und Fenster und flohen zurück zum Hohenstein. Dort packten sie ihre Siebensachen und ihre Gold- und Silberschätze zusammen, um den Hohenstein zu verlassen. Doch bevor sie sich in der Nacht, als alle Bauern schliefen, davonmachten, warfen die enttäuschten Querkel vor Wut riesige Steinblöcke den Hang hinunter, die jedoch das Dorf nicht trafen und am Abhang liegen blieben. Fortan waren die hilfreichen Männlein nie wieder in der Gegend gesehen. Vergeblich warteten die Stöppacher Bauern und Bäuerinnen auf ihre Helfer. Auf der Suche nach ihnen fanden sie am Hang die Felsen, die vorher den Berg gekrönt hatten. Mit dem Wohlstand im Dorf war es nun vorbei. Bald war Stöppach in seiner Armut von den Nachbargemeinden nicht mehr zu unterscheiden. Den Steinformationen am Berghang gaben sie den Namen Querkelfelsen, wie man sie heute noch nennt...
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Maroldsweisach
Der Zeilberg ist ein 463 m ü. NHN[1] hoher Berg im Naturpark und im Landkreis Haßberge im Osten Unterfrankens, etwa zwei Kilometer östlich von Maroldsweisach. Er ist einer der wenigen noch erkennbaren Vulkane der Heldburger Gangschar und Namensgeber der Zeilberge, die als höchster Teil des Itz-Baunach-Hügellandes nach Westen geologisch fließend, jedoch durch das Baunachtal abgetrennt, in die eigentlichen Haßberge übergehen.
Der Vulkan ist 16 Millionen Jahre alt und besteht aus Nephelinbasanit.[2] Im Jahr 1895 begann die Erste Bayerische Basaltstein AG mit dem Abbau des Basalts in einem Steinbruch bei Maroldsweisach. Im Jahr 1900 folgte die Bayerische Hartsein AG mit dem Abbau im benachbarten Voccawind.[3] Jährlich gewinnen 20 Mitarbeiter 800.000 Tonnen Basalt. Die vierte Sohle liegt bei 371 Meter ü. NHN.(Stand: 2014)
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Meiningen
ist eine Kreisstadt und Kulturstadt im fränkisch geprägten Süden Thüringens.
Meiningen übt die Funktion eines Mittelzentrums aus und ist als Mittelstadt die größte Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Sie ist das Kultur- und Justizzentrum Südthüringens sowie ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum der Region. Die Erfüllende Gemeinde Meiningen hat 27.879 Einwohner.[2]
Meiningen liegt an der Werra, besitzt im Stadtzentrum ausgedehnte Parkanlagen und zahlreiche klassizistische Bauwerke. Die noch von den mittelalterlichen Wassergräben der einstigen Stadtbefestigung umschlossene historische Altstadt wird von einem eklektizistischen Stadtviertel und Fachwerkbauten sowie Bürgerhäusern geprägt.
Meiningen wurde als fränkisches Königsgut gegründet und 982 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1008 gehörte es über ein halbes Jahrtausend zum Hochstift Würzburg und entwickelte sich wegen seiner günstigen Lage bald zur bedeutendsten Stadt im heutigen Südthüringer Raum. Diese Position konnte sie ab 1583 als Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 als Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen bis in das 20. Jahrhundert behaupten. Bekannt wurde die Stadt auch durch eine tiefgreifende Theaterreform unter Herzog Georg II. und eine große Blütezeit der Meininger Hofkapelle unter der Führung bekannter Dirigenten wie Hans von Bülow und Max Reger.
Die Johanniterburg Kühndorf, später auch als Schloss Kühndorf bezeichnet, wurde 1315 vom Johanniterorden auf den Resten einer Vorgängerburg als Kastell aus Breitwohntürmen errichtet und durch die Grafen von Henneberg zur letzten Residenz ausgebaut. Seit 1991 wurde die Burg aus privaten Mitteln renoviert und kann besichtigt werden. Die Johanniterburg Kühndorf ist das einzige private Objekt der Burgenstraße Thüringen.
Besiedlung
Die Johanniterburg steht auf altem Siedlungsgrund. Schon in der Keltenzeit gab es auf den Dolmar eine Siedlung mit Befestigungsanlage. Nach Abwanderung der Kelten wurde die Region germanisch besiedelt. Bis zum Thüringer Wald durch die Thüringer, im Werratal aber durch Franken. Mit Besiedlung der Franken wurden geordnete Dörfer angelegt und es erscheinen erste Urkunden. Kühndorf ist einer der ersten Orte, die hier in der Region urkundlich erwähnt werden: Bereits 795 erscheint Chunitorpfe in einer Schenkungsurkunde an die Abtei Fulda. Politisch gehörte Kühndorf seit dem Spätmittelalter zum Fränkischen Kreis, das sein Zentrum in Würzburg hatte.
Herren von Kühndorf
Im Jahr 1137 wurde in der Kaiserpfalz im benachbarten Rohr eine Urkunde ausgestellt, an der das Siegel eines Gottfrieds von Kühndorf hängt. Das erste Mal nennt sich jemand mit Nachnamen nach diesem Ort und man kann davon ausgehen, dass es sich um einen Adligen handelt, der im Krieg als Ritter auf einem Pferd saß und in Kühndorf einen Rittersitz hatte.
Vorgängerburg
1274 wird erstmals eine Burg, nun im Besitz der Grafen von Henneberg erwähnt. Reste dieses Steinbaus sind in der heutigen Burg noch zu sehen: Der Stumpf des Bergfrieds mit Buckelquadern aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und in den Wänden verbaute Spolien. Diese Burg wurde aber 1315 abgerissen und durch einen Neubau des Johanniterordens ersetzt.
Burg des Johanniterordens
Unter Berthold VII. genannt Berthold der Weise, erlebte die Grafschaft Henneberg eine Blütezeit. Berthold VII. war einer der wichtigsten innenpolitischen Berater von drei deutschen Königen und Kaisern und zeitweilig als Vormund des böhmischen Königs eingesetzt und in dieser Zeit in den Stand eines Reichsfürsten erhoben. Berthold der VI., der ältere Bruder von Berthold dem Weisen, war für den geistlichen Stand vorgesehen und trat 1291 in den Johanniterorden ein und bekleidete dort hohe Ämter. 1315 verkauft Berthold der Weise an seinen Bruder Berthold VI. und dem Johanniterorden den Berg Dolmar, umliegende Dörfer und explizit die Burg Kühndorf mit der Genehmigung, dort eine neue Burg zu errichten. Dass der Johanniterorden mitten im Henneberger Land eine Burg erbaut ist völlig ungewöhnlich, denn der Orden hatte in Mitteleuropa keine militärische Funktion.[1] Man kennt nur drei weitere Burgen des Ordens im deutschen Sprachraum, wobei Kühndorf als einzige in Deutschland erhalten blieb. Die Johanniterburg wurde ordenstypisch als Kastell aus zwei Breitwohntürmen angelegt. Ein Wappenstein aus der Erbauerzeit zeigt die Trennung in säkularen und klösterlichen Bereich.
Ausbau durch die Grafen von Henneberg-Römhild
Nachdem Berthold VI. und sein Neffe Berthold VIII., der als Großprior der Deutschen Zunge auch auf der Johanniterburg Kühndorf lebte, gestorben waren, verlor der Orden das Interesse an der Johanniterburg. Die Burg steht zum Verkauf und wird schließlich unter den verschiedenen Interessenten aufgeteilt. 1444 kaufte Georg I. von Henneberg-Römhild schließlich alle Anteile auf und modernisiert die Burg für eine Verteidigung mit Feuerwaffen, indem er eine Zwingeranlage mit fünf Türmen um die Burg legt.
Residenz der Grafen von Henneberg-Schleusingen
Die Römhilder Linie starb mit Hermann VIII. 1549 aus und die Johanniterburg Kühndorf geht in den Besitz der Linie Henneberg-Schleusingen über. Unter Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen wird ein Amtsgericht für die umliegenden Dörfer in Kühndorf eingerichtet. Sein Sohn Georg Ernst verlegte 1569 für kurze Zeit sogar seine Residenz auf die Johanniterburg Kühndorf. 1583 stirbt mit Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen das Geschlecht aus.
Ererbung durch die Herzöge zu Sachsen
Das Henneberger Land erbten 1583 die Herzöge zu Sachsen, die in Kühndorf nur noch den Verwaltungs- und Gerichtssitz des Amtes Kühndorf hatten, so dass die Johanniterburg in einen Dornröschenschlaf fiel. Neben kleinen Umbauten in der Torburg blieb die Johanniterburg im Charakter der Spätgotik erhalten. Beim Wiener Kongress 1815 wird das Amt Kühndorf an Preußen abgetreten und gehörte fortan zur Provinz Sachsen.
Eigentümer der Burg 1900 bis 1945
Im Jahr 1902 verkaufte Preußen die Unterburg an Michael Keßler, einen Bauern aus Kühndorf, der die Burg unter seinen sechs Töchtern aufteilte und die Oberburg an Rittmeister Simon gab. 1920 wurde die Oberburg weiterverkauft an Dr. Treupel, einen Jenaer Arzt, der hier einen Waffensaal, eine Gaststätte und Herberge einrichtete. 1945 wurde die Oberburg enteignet und kam in Volkseigentum unter Rechtsträgerschaft der Gemeinde. In den Nachkriegsjahren wurden Flüchtlinge und Aussiedler einquartiert und die Schulspeisung wurde eingerichtet.
Heutige Nutzung
1991 kauften Johann-Friedrich und Gudula von Eichborn, die auch Schloss Friesenhausen in Unterfranken saniert haben, die Oberburg von der Gemeinde und die Unterburg aus privater Hand. Es folgten umfangreiche Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. Die historische Substanz wurde wieder freigelegt und die Burg für Besichtigungen geöffnet. 2006 zogen Konstantin und Sophie von Eichborn nach Kühndorf und übernahmen bis 2013 die Bewirtschaftung der Burg von den Eltern.[2][3][4] Heute wird die Johanniterburg vor allem für Familienfeiern wie Hochzeiten, Geburtstage und Familientreffen oder Ferienaufenthalte genutzt. Zudem gibt es Führungen und die sogenannte Burgbelebung mit Darstellern in historischen Kostümen und mit alter Ausrüstung.
Die Johanniterburg war Drehort für den Märchenfilm „Brüderchen und Schwesterchen (2008)“ und den Horrorfilm „Sin Reaper 3D“ (2012).
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Dettelbach
Die mittelalterliche Stadtbefestigung mit Gräben, 52 Türmen und fünf Stadttoren ist in ihrem Verlauf trotz Abrissen fast vollständig erhalten, am eindrucksvollsten im nördlichen und östlichen Bereich. Schon im 19. Jahrhundert wurden drei der fünf Stadttore dem Straßenverkehr geopfert. Sehr gut erhalten sind das Brücker Tor im Norden und das Faltertor an der Nordostecke der Stadtmauer.
Ebenso mittelalterlich sind die engen Gassen und Fachwerkhäuser. Besonders sehenswert sind das spätgotische Rathaus und das Ensemble rund um den kleinen Marktplatz unterhalb der Stadtkirche. Nach einer Sage soll der Baumeister das Rathaus so geplant haben, dass drei Menschen, ohne sich zu sehen, das Rathaus gleichzeitig betreten können (Freitreppe, Durchfahrt, von der Westseite). Unterhalb der Stadtkirche kann noch ein Pranger mit Sockel und Eisenbügel und der Inschrift „für bös Leut“ besichtigt werden.
Seit 1616 bis 31. Januar 2017[10] bestand an der Wallfahrtskirche Maria im Sand ein Franziskanerkloster zur Betreuung der Wallfahrt.
Eine besondere örtliche Gebäck-Spezialität sind die Muskatzinen, die mit schleifenförmigen Holzmodeln aus dem Teig ausgestochen, dann gebacken werden und die in den beiden Konditoreien/Cafés der Stadt erhältlich sind. Bis weit in die 70er-Jahre war auch ein Gebäckstück in Form einer Judensau in einer örtlichen Bäckerei erhältlich, welches ebenfalls mit einer Modelform ausgestochen wurde.[11]
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